Törn: Sa 1.6.2002 bis Mo. 10.6.2002
Yacht: „Prairie Dream“ Catalina 42
Mitsegler: Chris, Mirek, Thomas, Joe, Kristin, Horst
Seegebiet: Gulf Islands BC Canada
Sidney – Bedwell Harbour – Princess Harbour – Nanaimo – Pender Harbour – Westview Powell River – Desolation Sound – Lasquiety – Silva Bay – Prevost Island – Sidney
sm: 188
Catalina 42
Gut stehende Segel, komfortabel (amerikanisch) ausgestattet mit Mikrowelle, TV/Video.
Großes Sprayhood, was bei den frischen Temperaturen nicht schlecht war.
Verarbeitung und Pflegezustand war fast perfekt.
Kritikpunkte:
Für den Fockroller fehlte eine Winsch.
Der hintere Fäkalientank war voll und ließ sich nicht leeren, dies brachte eine erhebliche Geruchsbelästigung mit sich.
Reisebericht Canada
Anreise: Fr 31.5.2001
Lufthansa non-stop Frankfurt-Vancouver
Über Internet wurde bei Seair Charters ein Wasserflugzeug (Beaver) gechartert, das uns nach Pender Island brachte.
Wiedersehen und Übernachtung bei Kristin und Joe.
Mirek überzeugt sich von der Sinnhaftigkeit eines Verandageländers, oder der schmerzhafte Weg zur Toilette.
Bootsübernahme: Sa 1.6.2002
Mirek wird von Mike massiert und meine Tropfen kommen zum Einsatz. Mirek ist stark angeschlagen.
Die 8:30 Fähre bringt uns kostenlos nach Sidney, wo unsere Charterbasis liegt. Die Fähren zahlt man immer nur zu den Inseln, die Rückfahrt wird nicht berechnet.
Die Marina ist recht neu und gut ausgestattet. Die Charterbasis von Islandcruising macht einen absolut professionellen Eindruck.
Unser Boot eine C&C 38 war defekt, wir wurden im Vorfeld informiert und bekamen 2 Alternativboote, die angeboten. Wir wählten eine Catalina 42, die über 1000$ teurer war, zum Preis der C&C38.
Die Übergabe war gründlich und nach einem Probeschlag, wollte keiner mehr einen Segelschein von uns gezeigt bekommen.
Nach dem Einkauf von Lebensmitteln und Alkohol (gibts nur im Liquerstore) gings dann los. Die Preise liegen bis auf Sprit 20% über dem deutschen Niveau. Zigaretten 7-8$ 1l Bacardi 35$.
Das Essen in Gaststätten hat immer etwas von Fastfoodcharakter.
Wetter: wolkenlos, 0-1 SE
16:00 ausgelaufen Richtung Bedwell Harbour auf Pender Island
Viel Treibholz
20:30 fest an Boje
Distanz: 12sm
Princess Harbour So 2.6.02
Wetter: wolkenlos, 2 SE, 1037mb
9:00 ausgelaufen Richtung NW
12:00 Montaque Bay
16:00 Princess Harbour auf Wallace Island
fest mit Buganker und Heckleinen
Distanz: 23 sm
Es gibt frische Austern (wir wissen noch nichts vom paralytic shellfishpoison desease)
Nanaimo : Mo 3.6.02
Der erste Hafen Nanaimo liegt schon außerhalb der Gulf Islands auf Vancouver Island. Hier gibt es gute Einkaufmöglichkeiten. Wir essen beim Griechen, da der Mexikaner schon ab 20:00 die Küche zumacht. Hier ist Rauchen im Restaurant verboten und wir gehen gelegentlich vor die Tür.
Wetter: Bewölkung 75%, 2 SE, 1035mb
10:30 ausgelaufen
17:30 Dott Narrows beim Kippen der Tide passiert (viel Treibholz)
19:30 fest im Hafen von Nanaimo 35$
Distanz: 30 sm
Pender Harbour Di 4.6.02
Kristin und Joe verlassen uns und jetzt gehts in die Wildnis. Wir kommen nach Pender Harbor auf dem Festland, einem wunderschönen Naturhafen. Hier ist echt der Hundbegraben. Nur die Woodpecker nerven am frühen Morgen. Wasserflugzeuge sind hier ein bevorzugtes Fortbewegungsmittel.
Wetter: stark bewölkt, SE 3-4, 1039mb
12:15 ausgelaufen mit Ziel Secret Grove. Außerhalb der Gulf Islands ist endlich mehr Wind. Jetzt nimmt die Catalina endlich Fahrt auf.
15:00 Texado querab
17:30 fest in Pender Harbour 40$
Distanz: 32 sm
Westview bei Powell River Mi 5.6.2002
Ein schauer Schauer und auf gegenan drehender Wind beenden unsere Ambitionen noch die 20sm nach Lund weiterzufahren und wir laufen Westview nahe Powell River an. Hier gibts jetzt den Mexikaner und uns wird langsam bewusst, warum ein Videorecorder an Bord ist. Hier ist absolute tote Hose und wir sehen „Dantes Peek“, nachdem wir gestern den Captain Ron uns reingezogen haben.
Wetter: aufgelockerte Bewölkung, später Schauer, abends Regen, SE 15-30kn, 1035mb
11:00 ausgelaufen mit Ziel Lund. Hinter der Windabdeckung ist zwar platte See, aber es kommt gelegentlich zu Böen und Winddrehungen.
Teilweise muss stark gerefft werden.
15:00 Powell River querab, Schauer, bis Lund noch 20sm, der Wind dreht auf gegenan.
15:30 fest in Westview 30$
Distanz: 26 sm
Desolation Sound Do 6.6.2002
Wunderschön. Einsam. Eindrucksvolle Geräusche in der Nacht. Das Schlauchboot geht gut ab.
Wetter: leichte Bewölkung, einzelne kurze Schauer, NW2, 1043mb
10:45 ausgelaufen mit Ziel Laura Bay
18:00 fest vor Buganker und Heckleine
Distanz: 28 sm
Lasquiety Fr. 7.6.2002
Rückfahrt bei kräftigem Rückenwind bringt uns schnell voran. Tolles Segelwetter.
Wir wollen mal wieder in einen Hafen, Chris will die Hippies auf Lasquiety sehen. Da ist aber kein Platz und wir müssen ankern.
Wetter: leichte Bewölkung, NW 4-5, 1038 mb
10:45 ausgelaufen, trotz Wind von achtern kommen wir schnell voran, meist 7-8kn.
18:00 fest vor Anker, unruhige windige Nacht, sind nicht sicher ob der Anker hält.
Distanz: 52 sm
Silva Bay auf Gabriola Island Sa 8.6.2002
Jetzt kommen wir wieder zurück zu den Gulf Islands, ein schöner Hafen mit Pub und den Seeadlern mit der pipsigen Stimme.
Wieder mal nur unzureichende Einkaufsmöglichkeiten und 2$ pro Müllbeutelchen.
Wetter: leichte Bewölkung, NW 4-5, 1041 mb
10:15 ausgelaufen, wieder Wind von achtern und es geht schnell voran, meist 7-8kn.
15:15 fest in Silva Bay, schöne Marina
Distanz: 35 sm
Glenhorn Passage auf Prevost Island So. 9.6.2002
Der Wind schläft ein und dreht. Wir haben immer noch keine Wale gesehen „Vor 10 Minuten waren sie da“ hören wir immer nur. Wir ankern und verbrauchen die letzten Vorräte. Das Bier ist schon vor 2 Tagen ausgegangen, da bleibt nur noch Apfelsaft mit naturidentischen Aromastoffen mit „Katschasa“, was etwa wie Sherry schmeckt.
Wetter: wolkenlos, NW 2 später E0-3
9:00 ausgelaufen Richtung Butchers Garden
12:00 kein Wind mehr, Butchers Garden ist ohne Wind und gegen Strom nicht zu schaffen.
19:00 es gibt wieder Wind und wir kreuzen und ankern dann in der Glenhorn Passage auf Prevost
Distanz: 41 sm
Sidney Mo. 10.6.2002
Zurück nach Sidney, vorher noch tanken und durch die Stromschnellen der auflaufenden Flut. Der Sprit ist echt billig.
Die Bootsrückgabe geht schnell und unkompliziert, nachdem wir erzählt haben, dass wir im Desolation Sound waren.
Beim Packen und Boot reinigen im Schnelldurchgang verpassen wir die Sonnenfinsternis. Wir entschließen uns mit der Letzten Fähre nach Pender zu fahren. Das Gepäck lassen wir an Bord um es am Mittwoch abzuholen.
In Pender werden wir von Kristin abgeholt.
Wetter: wolkenlos, S34
11:00 ausgelaufen
15:00 Tanken 44l
16:00 fest in Sidney
Distanz: 24sm
Pender Di 11.6.2002
Wir verbringen den Tag auf Pender und schauen auf Joe`s Jobside nach Walen „Gestern waren sie da“ und versetzen eine Gartenhütte.
Victoria und Tofino Mi 12.6.2002
Mit der Fähre gehts nach Swartz Bay, dann holen wir das Gepäck und nach dem wir schon die Hoffnung aufgegeben hatten doch noch eine gutaussehende Kanadierin zu sehen, lernten wir dann Beth von Island Cruising kennen, mit der ich die ganze Zeit gemailt hatte.
Am Flughafen die Autos holen, Buick Impala und Chrysler Intrepid. Viel Hubraum und PS aber schwammige Straßenlage. Außer Cruisen nichts gewesen. Denen bringen wir schon noch das Autofahren bei. Bei den Ampeln wird immer angezeigt, dass sie bald gelb werden, was macht man also; man gibt Gas. Aber die Kanadier bremsen. Kommt man an eine Kreuzung ohne Schild, hat man Vorfahrt. Dann gibts da noch die Kreuzungen mit 4 Stopschildern, wo es der Reihe nach geht.
Viktoria ist eine geruhsame Großstatt mit richtigen Gebäuden und Blick auf die Olympic Mountains bei Seattle. Jeanskauf ist angesagt. Die Preise sind wie hier üblich ohne Steuer angegeben, das gibt dann immer noch mal einen saftigen Aufschlag.
Dann gehts nach Tofino, quer über Vancouver Island, wo wir eine Hütte direkt am Pazifik gemietet haben.
Am nächsten Tag sind wir dann am Long Beach. Schwimmen ist nur bei entsprechender Isolation möglich.
Zurück nach Pender Fr 14.6.2002
Alles hat einmal ein Ende und wir fahren zurück nach Pender mit einem Abstecher in Cathedral Grove mit den hohen Bäumen und dem Turiladen mit den Ziegen auf dem Dach und dem verfaulten Lachs.
Chris und Mirek fahren Richtung Port Hardy und Joe, Kristin, Thomas und ich nach Pender.
Die Überraschung kam dann mit der Mietwagenrechnung. Gegenüber den Zuschlägen Steuern und nicht identifizierbaren Kostenpositionen war der angegebene Mietpreis verschwindend gering.
Sa 15.6.2002
Mit der Fähre von Pender nach Main, umsteigen in die Fähre nach Tsawassen und dann mit den Bussen durch Vancouver (da kreiste auch ein Seeadler) zum Flughafen.
Das war`s.
Fazit:
Kanada ist groß. Die Natur ist in BC weitgehend in Takt und überwältigend. Sehr weitflächig und daher wenig abwechslungsreich.
Die Leute sind gastfreundlich und gemessen an deutschen Verhältnissen übertrieben nett.
Das Essen hatte immer einen gewissen Fastfoodcharakter.
Es gibt hier keine Wale, da bin ich mir ganz sicher.
Weißkopfadler gibts wie bei uns die Tauben.
Joe und Kristin gehts gut.
Verandageländer machen Sinn.
Beavers sind toll, nie wieder Jumbo.
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